Weißig im Web: Doberbergsage

Doberbergsage

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Vor langer, langer Zeit als es noch Feen, Zauberer, Könige und Prinzessinnen gab, erzählten sich die Menschen, an den langen Wintertagen oder beim Federn schleißen, so manche Geschichte. Sie begann so:

Blick über den Heickteich,
rechts geht es
in Richtung Doberberg

Eine arme achtköpfige Bauernfamilie lebte vor langer Zeit in einer Schilfgedeckten Fachwerklehmhütte unweit vieler Seen und Sümpfe. Täglich mussten Mutter und Vater und die Kinderschar schwer für das tägliche Brot arbeiten. Eines Tages wollte der Vater seiner Familie etwas Gutes auf den Tisch bringen und beschloss angeln zu gehen. Er schnitt einen langen Haselnusszweig ab, band eine Bastschnur daran und befestigte eines der wenigen Brotstückchen an dessen Ende. In Gedanken hoffte er acht Fischlein zu fangen damit alle satt würden .Als er die Angel in den See warf, erhob sich plötzlich eine Windböe und mit ihr schwebte ein riesiger Seeadler über den See und sprach: “Was ist dein Begehr?“ Der Bauer erschrak sich sehr und flüsterte: “ein paar Fischlein” für meine Kinder. Der Seeadler rief aus großer Höhe: so fang dir welche, doch für jeden wirf ein Stück Brot in den See. Der Vater versprach alles. Bald hatte er seine acht Fischlein gefangen und dachte mit Schrecken an sein Ver­sprechen. Da er aber kein Brot mehr hatte warf er dafür acht Steine in den See in der Hoffnung das es der Seeadler nicht sehen würde. Doch plötzlich hörte man ein lautes Gepolter, der See geriet in Bewegung und wo einst der See war erhob sich plötzlich ein Steinberg über dem ein Seeadler kreiste. Der Bauer rief laut und mit Schrecken im Gesicht: “entschuldige lieber Seeadler, aber ich hatte doch kein Brot mehr.“

Da der Vater aus Not gehandelt hatte, sollte Gnade vor Recht ergehen und so glänzen noch heute viele fischreiche Seen um den Doberberg und der Seeadler hat hier noch immer sein Revier.

Wenn der Mensch im Einklang mit der Natur lebt und nicht mehr nimmt als er braucht, so wird der Fisch- und Steinreichtum der Lausitz die Menschen noch Jahrtausende erfreuen.

Erzählt von G. Boden

Blick vom Fuße des Doberbergs

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