Weißig im Web: Turmblasen

Turmblasen

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In den 80er Jahren wurde zum ersten Mal mit einem "Turmblasen" die festliche Weihnachtszeit eingeläutet. Adolf Proksch rief diese Tradition vom Weißiger Schloss aus ins Leben und stimmte dabei bekannte Weihnachtslieder, wie "Stille Nacht" oder "Oh du fröhliche" an. Die weihnachtlichen Klänge aus luftiger Höhe legten sich wie eine frohe Botschaft über unseren Ort.

Seit diesem Zeitpunkt erklomm der Trompeter nun jedes Jahr am 24.12. die schmale Treppe zum Schlossturm, um die Weihnachtszeit musikalisch zu verkünden. Viele Jahre wurde er von Dirk Koch, welcher ebenfalls Trompete spielte, unterstützt.

Fast das ganze Dorf ist an diesem Tag auf den Beinen. Man trifft sich meistens schon eine halbe Stunde bevor die ersten Töne erklingen und wünscht sich ein frohes Fest.

Auch bei klirrender Kälte oder im Flockenfall, war der Platz vor dem Schloss mit zahlreichen Menschen gefüllt. Das von Adolf Proksch † und Dirk Koch begonnene Turmblasen wird seit 2005 vom jetzigen Eigentümer des Weißiger Schlosses Jan Pierre van Ede in Zusammenwirken mit dem Heimatverein fortgeführt.

Teil2:

Leidenschaftlicher Musiker
Adolf Proksch

1985
Aus den Unterlagen der Gemeindeverwaltung Weißig:
Der Gemeinderat beschloss, dass Adolf Proksch und Dirk Koch für das Turmblasen, runde Geburtstage und andere Jubiläen der Weißiger Bewohner, eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Am Nachmittag des Heilgenabends spielte Adolf Proksch immer vom Schlossturm aus , bekannte Weihnachtslieder.mit seiner Trompete. Nach der Schließung des Kinderheimes 1993, spielte er manchmal von der Freitreppe des Schlosses oder vom oberen Dreieck des Ortes , damit es gut im ganzen Dorf zu hören war.
Mit der Gründung des Heimatvereines 1996, wurde die Tradition wieder aufgegriffen, vom Turm aus zu blasen. (mit der Erlaubnis vom Eigentümer - Landratsamt Kamenz). Im Mai 2005 wurde das Schloss an den niederländischen Immobilienmakler Jan Peer van Ede verkauft. Auch der neue Besitzer unterstützte die Tradition, er schenkte kostenlosen Glühwein aus und bezahlte die Musiker. Als Gegenleistung organisierte der Heimatverein für die Familie van Ede einen Weihnachtsbaum, der im Empfangsraum aufgestellt wurde. Bis zum Jahr 2008 wurde am Heiligabend , nach dem Krippenspiel in der Kirche Oßling, mit dem Turmblasen begonnen.

Nach dem 100 Jährigen Schlossjubiläum veränderte sich 2009 das Turmblasen. So fand es nicht wie gewohnt am Heiligabend, sondern am 1. Weihnachtsfeiertag statt. Die Bläser Stefan Hans, Michael Dobisch mit Sohn Ole stimmten ab 17.00 Uhr altbekannte Weihnachtslieder an und erzeugten damit eine weihnachtliche stimmungsvolle Atmosphäre. Mit kleinen Weihnachtsgeschichten zwischen den einzelnen Musikstücken unterhielt Karin Kubin die Besucher, welche zahlreich auf dem Gutshof erschienen waren. Für den guten Ton sorgte Vereinsmitglied Rene Fietzek. Durch die schwere Krankheit des Schlossbesitzers , Jan Peer van Ede, konnte das Turmblasen nicht mehr im Schloss stattfinden.

2011-2015
Die Beleuchtung der Ostseite des Schlosses und auf dem Gelände des Vereinshauses verriet den neuen Standort. Die Bläser Michael Dobisch, Elias Rietschel, Stefan Hans, und Ole Dobisch spielten alte und neue Weihnachtslieder. In diesem Jahr wurden die Gedichte und Weihnachtsgeschichten von Pia Dobisch und Karin Kubin vorgetragen. Der Ausschank von heißen Getränken wurde gut von den Besuchern angenommen. Ingo Schimek übernahm die Tontechnik.

2016 - 2019
Seit Oktober 2015 ist das Schloss in Besitz der Dresdner Geschäftspartner Anton Goncharov und Naila Smirnowa. Das festlich geschmückte Schloss, mit der Weihnachtskrippe gab dem Turmblasen eine besondere Atmosphäre. Die bekannte Bläsergruppe fand auf der Freitreppe des Schlosses ihren neuen Platz. Durch das Programm führten Pia Dobisch und Karin Kubin, für die Beschallung zeichnete sich Ingo Schimek aus. Selbstgemachten Glühwein von Vereinsmitglied Michaela Nickel gab es in der Orangerie, was gut angenommen wurde. Turmblasen in Weißig, am 1. Weihnachtsfeiertag um 17.00 Uhr, ist für viele Bewohner aus dem umliegenden Orten ein fester Termin. Eine schöne Tradition, die mit Adolf Proksch begann.

2020 / 2021 durch die Hygienevorschriften der Corona Pandemie fanden keine Veranstaltungen mehr statt.

Siegmar Kubin

 



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