Schon im letzten Jahr führte die „weisere ältere Jugend" die neu Herangewachsene in die Kunst des Ranke Flechtens ein. Und nun, eine Woche vorm Maibaumstellen, wurde das Ruder endgültig an die neue Jugend übergeben.
Man traf sich wie gewohnt auf dem Gutshof und schnitt die schon zuvor geholten Äste auf die richtige Länge. Die „Alten" ließen sich noch mal zur Bemusterung der Ranke und auf ein Bierchen sehen und konnten sich davon überzeugen, dass alles im Lot war. Doch die Freude darüber, dass alles so schön klappt, wurde nach dem Kontrollgang zum Maibaum jäh unterbrochen. Dieser hatte über das letzte Jahr Schwamm angesetzt und sich so sehr verzogen, dass er nicht mehr gestellt werden konnte. So kurzfristig einen neuen Baum zu organisieren, stellte sich als sehr schwierig heraus. Aber letztendlich wurde auch dieses Problem bewältigt.
Am 30.04. kamen dann die Bewohner unseres Ortes auf den Dorfplatz, um den voller Kraft strotzenden Männern beim Maibaum stellen zuzusehen. Und Kraft brauchten sie dieses Jahr besonders, denn der Baum war ja frisch gefällt und somit sehr nass. Mit Entschlossenheit und Ausdauer wurde der Stamm in die Höhe gehievt. Nachdem der Maibaum verkeilt und gesichert war, lies man sich entkräftet und mit Rückenschmerzen das bereitgestellte Bier schmecken.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit ging es dann mit dem traditionellen Fackelumzug zum Hexenhaufen und hoffte darauf, damit die letzten Winter-Geister vertrieben zu haben.